Veranstaltungen 2017
Winterwanderung 21. Januar 2017
Jahreshauptversammlung am 27. Januar 2017
Archivbesuch des Erzgebirgsvereins am 22. März 2017
Hutzenohmd 31. 03. 2017
Ratskeller Schwarzenberg
"Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge - wie gehts weiter?"
Ein Hutznohmd zum Thema Welterbe Montanregion Erzgebirge

Am Freitag, dem 31.03.2017 folgten zahlreiche Besucher der Einladung des EZV Schwarzenberg zu einem besonderen Hutznohmd. Der Vorsitzende Rolf Grünert und die Heimatfreundin Eva-Maria Schönfeld, die auch Mitglied des Vereins Welterbe Montanregion Erzgebirge e.V. ist, konnten Dr. Helmuth Albrecht von der TU Freiberg zum Thema Welterbeantrag als Gesprächspartner gewinnen. Dr. Albrecht arbeitet seit fast 20 Jahren daran mit, dass unser Erzgebirge in der Welt bekannt wird.

Er kommt zwar aus Niedersachsen, seine Eltern stammten jedoch aus einer Bergarbeiterfamilie und auch er hat während seiner Studentenzeit des Öfteren unter Tage gearbeitet- allerdings nicht in Sachsen.

Dr. Albrecht ist begeistert von unserer Landschaft mit den an die 100 000 Denkmalen, wovon ca. 20% technische Denkmale sind. Er bezeichnete unsere Gegend als „Labor“, wo so viele Nachweise der wirtschaftlichen, kulturellen und ethnischen Entwicklungen bis heute erkennbar sind.

Unser ganzes Erzgebirge – auf deutscher und auf tschechischer Seite ist geprägt vom Erzbergbau und 1997 gab es erste Prüfungen, ob das Erzgebirge überhaupt Welterbe werden kann – schließlich muss ja eine Einzigartigkeit der Bergbauregion – und das sogar weltweit - nachgewiesen werden.

Nach der positiven Einschätzung – durch die Nachweise des historischen Eisen – und Zinnbergbaus und deren Verarbeitung, besonders aber die Einzigartigkeit des Uranbergbaus in unserem Gebiet - begann eine intensive Arbeit – ohne finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung Sachsen.

Vertreter der Landkreise und Städte schlossen sich 2003 zu einem Förderverein zusammen, dem Landrat a.d. Volker Uhlig vorsteht.

Dr. Albrecht ist begeistert davon, dass durch die anstehende, bestimmt nicht sehr leichte Aufgabenbewältigung im Laufe der Zeit ein immer engeres Zusammenarbeiten der einzelnen Landkreise und Kommunen entstand.

So waren sich die Vereinsmitglieder Ende 2016 auch einig, den seit 2014 erarbeiteten Antrag erst einmal zurückzuziehen, um ihn dann mit Hilfe von ICOMOS, dem internationalen Denkmalrat in Paris überarbeitet, erneut einzureichen.

Bei uns, auf der deutschen Seite ist es notwendig, die serielle Nominierung, also die Einzelobjekte, in Kern-und Pufferzonen zusammenzufassen. Dadurch und auch wegen der Herauslösung der Bergbaufolgeindustrie und der Baulichen Anlagen, wie zum Beispiel der Schlossanlage Augustusburg und auch des Schlosses Schwarzenberg, die keine direkte Beziehung zum Bergbau haben, wurden die Objekte von 79 auf jetzt ca. 20 reduziert.


Speziell in Schwarzenberg konnte aber der Erlaer Hammer mit dem Herrenhof einer Kernzone zugeordnet werden.

Gemeinsam mit Götz Altmann, der sich schon Verdienste im Bewahren einiger, wichtiger Teile des Herrenhofes erworben hat, wurde Wesentliches festgestellt.

Vom so genannten „Rothen Berg“ besteht über einen noch nachvollziehbaren Transportweg zum Erlaer Hammer und zum Ensemble des Herrenhofs ein zusammenhängendes Gebiet Über-und Untertage. Dies ist nun im Welterbeantrag enthalten.

So wird sich auch die Stadt Schwarzenberg, so die Oberbürgermeisterin, Heimatfreundin Heidrun Hiemer versicherte, der Verantwortung zur Erhaltung des Herrenhofes stellen. Sie erklärte uns die Schwierigkeiten, die es wegen der denkmalgerechten Vorgaben gibt, lässt aber keinen Zweifel an dem Durchführungswillen der Verantwortlichen.

Was ist aber mit der landläufigen Ansicht Einiger, die befürchten, dass unser Erzgebirge unter eine „Käseglocke“ gestellt und dann sämtliche wirtschaftliche Entwicklung storniert, beziehungsweise konserviert wird? Das Wort „Käseglocke“ fiel zwar in unserem Gespräch nur verhalten – die Frage stand aber doch im Raum und Dr. Albrecht konnte darauf eine fundierte Antwort geben.

Er nannte es das in Sachsen vorhandene „Waldschlösschensyndrom“ von Dresden.

In Stralsund, zum Beispiel wurde in der Kernzone des Welterbes das „Ozeaneum“ nach modernster Architektur gebaut. Mit anderen Worten – eine Einschränkung der baulichen und wirtschaftlichen Nutzung im Kern-und Pufferbereich des Welterbegebietes erfolgt nur durch – auch jetzt schon vorhandenes Baurecht unter Berücksichtigung von Denkmal-und Naturschutz.

Dann kam auch noch die Frage, ob auch 2018 noch eine Ablehnung unseres Antrags auch Eintragung in die Welterbeliste erfolgen kann?

Darauf antwortete Dr. Albrecht, dass die Welterbekommission mit 21 Mitgliedern aus verschiedenen Staaten besteht, die dann eine, meist politisch geprägte Entscheidung über die Eintragung fällen. Das kann natürlich auch eine Ablehnung sein. Wir haben aber durch die Zusammenarbeit mit ICOMOS eine so gute Basis, dass wir ein positives Ergebnis erwarten dürfen.

Sollte es trotzdem fehlschlagen, werden wir neu entscheiden und auch Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer betonte ja, dass die ganze Arbeit im Verein der Städte und Gemeinden schon jetzt einen guten gemeinschaftlichen Charakter hat. Unser Ziel muss es sein, unsere Landschaft zu einer lebenswerten Region zu gestalten, in der die Menschen gern leben, arbeiten und ihre Heimat finden.

Heimatfreund Rolf Grünert konnte sich bei allen für einen interessanten und lehrreichen Hutzohmd bedanken.

 
25. 03. Wanderung "Rund um Zwönitz" 
 
Hutzenohmd am 28. April 2017
Vortrag von Heimatfreund Michael Otto
Thema: "Vom Verlobungsring bis Myrthenkranz"

Sitten und Bräuche rund um Verlobung und Hochzeit aus dem alten Erzgebirge 
 
Schlägel und Eisen 18. Juni 2017
Abendwandeung 05. Juli nach Lauter
Besichtigung alter Friedhof - Stadtpark
08. Juli Wanderung zur Wunderblume
15. Juli Wandertag auf dem Spiegelwald
22. 07. Sommerfest
 
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